Studientag an der BBS N zum Thema: Schulung Interkultureller Kompetenz

Es war bereits der zweite Anlauf, einen Studientag zu diesem Thema anzubieten. Im Jahr zuvor wurden wir von den Coronavorschriften in ein online-Format gezwungen und auf dem Wege wäre dieser Studientag nicht durchführbar gewesen, doch am 03.01.2022 war es dann soweit.

Das Kollegium ordnete sich bereits zuvor zwei der vier möglichen Workshops zu:

  1. Spannungsfeld Klassenzimmer – ein wechselseitiges Aufeinander einwirken mit Gabriele Twardawa, Dipl. Theater- und Sozialpädagogin(FH)
  2. Spannungsfeld Klassenzimmer – ein wechselseitiges aufeinander Einwirken – Sei eine STIMME und kein Echo! mit Andrè Uelner, Opernsänger und Theaterpädagoge BuT.
  3. Konflikte lösen mit Rosanna Cavallaro, Leiterin des Internationalen Frauentreffs
  4. RESPEKT! Unterschiedliche Lebenswelten verstehen und zu Respekt und Toleranz anleiten mit Alexandra von Bose, Sozialanthropologin M.A.

Aufgrund der Erkrankung von Frau Cavallero wurde die Moderation des 3. Workshops von Kolleginnen übernommen, da es bei den Teilnehmern ein großes Interesse zum Austausch über diese Herausforderung gab.

Als Organisatorin des Tages führte Frau Hannele Jalonen, Integrationsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen und gebürtige Finnin, in das Thema ein. Dabei beschrieb sie ihre Erfahrungen, als Ausländerin nach Deutschland zu kommen.









Frau Alexandra von Bose führte mit einem Impulsvortrag in die Thematik ein. Dabei machte sie deutlich, dass eine Integration notwendig und möglich ist und gerade der Bildungsbereich dabei eine große Rolle spielen kann.
Voraussetzung ist eine ausreichende Sprachkompetenz und Rahmenbedingungen, die eine Auseinandersetzung mit unterschiedlicher kultureller Herkunft ermöglicht und gemeinsam gelebt und erlebt werden kann.

Im Folgenden einige Rückmeldungen von Teilnehmern an den einzelnen Veranstaltungen:











Workshop 1:

„BÜHNE FREI und ‚einfach‘ mal aus der „Rolle“ fallen – Dies war das Motto des Workshop 1 „Spannungsfeld Klassenzimmer – ein wechselseitiges aufeinander Einwirken“ geleitet von Gabriele Twardawa (Dipl. Theater- und Sozialpädagogin (FH)).
Die Klassenzimmertür als Vorhang auf die Showbühne – das Klassenzimmer – und das Schauspiel beginnt. Mit einer einfallsreichen und formvollendeten Inszenierung führte uns Gabriele beispielhaft in die Kunst des Schauspiels ein. Hierbei schaffte sie es, uns mit voller Aufmerksamkeit in ihren Bann zu ziehen. Würden wir uns dies im Schulalltag nicht auch von unseren Schüler*innen wünschen?

Genau diesen Aspekt griff Gabriele im weiteren Verlauf des Workshops auf und versuchte, uns aus unseren formellen, etwas schauspielsteifen Rollen zu locken. Ein wichtiger Fokus sollte hierbei nicht aus den Augen verloren werden – die Authentizität. Denn eines wissen wir alle, die Empfänger unserer Schüler*innen für das Einschätzen der Lehrerpersönlichkeit sind immer scharf gestellt.
Mit ein paar Übungen und vorgespielten Szenen aus dem Schulalltag hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihr eigenes Handeln in eben solchen Situationen zu reflektieren. Neue Ansätze der Handlungsmöglichkeiten – frei nach dem Motto ‚aus der Rolle fallen‘ – wurden im kreativen Austausch miteinander diskutiert und hinsichtlich des Schulalltags bewertet. Hierbei konnte unter Gabrieles Leitung sicherlich jeder etwas Neues über sich selbst lernen und ein paar neue Ideen für den eigenen Unterricht mitnehmen.
Und wenn jemand im Klassenzimmer nebenan theatralische Geräusche von Kollegen vernimmt, dann mag es sein, dass dort gerade der Vorhang zur Showbühne geöffnet wurde.“
StR’in Aline Schmälzle

„Im Workshop 1 wurde sehr viel gelacht und das, obwohl wir von der Referentin aus unserer Komfortzone gelockt wurden.  Es wurden Alltagszenen – täuschend echt – nachgespielt, die einem vor Augen geführt haben, dass wir uns innerhalb von 30s ein Bild unseres Gegenüber machen, von dem man später nur schwer abweicht. Außerdem wurde deutlich, wie wichtig Authentizität ist, denn nur so erreicht man ein Standing vor der Klasse.“

Workshop 2

„Insbesondere haben mir in dem Workshop zum Thema „Stimme“ die Lockerungs- und praktischen Übungen zum Umgang mit der eigenen Stimme gefallen. Die praktischen Übungen ergaben zusammen mit den zusätzlich einfließenden theoretischen Hintergründen einen schönen ersten Einblick in das Thema. Die Zeit von eineinhalb Stunden war dann aber leider doch recht kurz, so dass es nur bei Anregungen bleiben konnte.“

 

Workshop 3

„Im Workshop „Konflikte lösen“ wurden nach einem kurzen Einstieg durch ein stummes Schreibgespräch die Begriffe „Konflikt“ und „Kultur“ unter verschiedenen Aspekten in Beziehung gesetzt.

Anschließend besprachen die Kolleginnen und Kollegen Erfahrungen aus dem eigenen Unterricht und mögliche Lösungsansätze.​

Wichtig waren hier unter anderem Offenheit in der Kommunikation, Interesse an den Beweggründen für konfliktträchtiges Verhalten, Wissen um Besonderheiten anderer Kulturen aber auch Konsequenz und klare, verbindliche Regeln für die gesamte Lerngruppe. Klar wurde aber auch, dass der Begriff Kultur oft auch nicht der Grund für Konflikte in Klassengemeinschaften ist.“

OStR’in Birgit Scherber




Workshop 4

„Alexandra von Bose hat zu dem Thema „Ehre und kulturelle Einflüsse auf Bildung und Erziehung“ einen sehr informativen Fachvortrag gehalten. Unter dem Begriff „Ehre“ sind viele verschiedene Haltungen und Deutungen gebündelt, die kulturell jeweils einen verschiedenen Stellenwert und eine unterschiedliche Bedeutsamkeit besitzen. Dabei wurden die Teilnehmer*innen dazu angeleitet, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten verschiedener Kulturen am Beispiel von Deutschland und der Türkei herauszuarbeiten. In weiteren Übungen stand der Versuch im Mittelpunkt, die Welt mit anderen Augen zu sehen, sodass gegenseitiges Verständnis die Brücke der interkulturellen Diskrepanzen bildet. In der Fragerunde im Anschluss wurde die Frage nach den Grenzen und Chancen kultureller Einflüsse auf die Schule und das Bildungssystem diskutiert. Hier zeigte sich, dass die individuellen Erwartungen angepasst werden müssen und die verschiedenen gesellschaftlichen Erziehungsstandards abgeglichen und zum Gespräch gemacht werden sollten.“

Anja Fallenstein​

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden am Ende um ein qualifiziertes Statement gebeten, wie sie diesen Tag für sich bewerten. Dabei brachten Einige zum Ausdruck, dass es sich um ein wichtiges Thema handelt, das mit diesem Tag eine Auseinandersetzung auf vielfältige Weise ermöglichte. Die Kompetenz der Referenten wurde hervorgehoben wie auch die angenehmen Rahmenbedingungen.
Andere fanden die Zeit für die einzelnen Arbeitsgruppen zu kurz, manche hätten sich konkretere Hinweise für den Schulalltag gewünscht.
Herzlichen Dank an das Vorbereitungsteam, die Fachkonferenz Religion, den ÖPR und an Frau Jalonen und ihr Team von der Arbeitsstelle für Integration der Stadt Ludwigshafen, die zusammen mit der Schulleitung diesen Studientag ermöglicht haben.

Hans van Hauth

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